Neuenburg will über 1'000 neue Pflegefachpersonen ausbilden

Bis 2032 sollen im Kanton Neuenburg 1’100 neue Pflegefachpersonen ihren Abschluss machen – 60 Prozent davon an Fachhochschulen.

, 20. Mai 2025 um 10:20
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Bild: Screenshot/Kantonsspital Neuenburg
Der Kanton Neuenburg geht einen weiteren Schritt in der Umsetzung der Pflegeinitiative. Der Staatsrat hat dazu zweiten kantonalen Bericht zur Umsetzung verabschiedet. Damit liegt nun ein umfassender Massnahmenkatalog vor, der Ausbildung, Attraktivität und Berufsausübung im Pflegebereich stärken soll.

300 Franken pro Praktikant

Im Zentrum stehen drei Handlungsfelder: Erstens will der Kanton die Ausbildung ausbauen. Bis 2032 sollen 1'100 neue Pflegefachpersonen ausgebildet werden – 60 Prozent an Fachhochschulen, 40 Prozent an Höheren Fachschulen.
Dafür sollen die Ausbildungswege flexibler werden; auch wird eine individuelle pädagogische Begleitung sowie verkürzte Ausbildungsmodelle für bereits ausgebildete Fachpersonen eingeführt.
Ab dem zweiten Halbjahr 2025 werden die Gesundheitseinrichtungen verpflichtet, sich an der Ausbildung zu beteiligen – durch Praktikumsplätze für FH- und HF-Studierende sowie für Lernende im Feld der Pflegeassistenz.
Dafür erhalten die Institutionen eine wöchentliche Pauschale von 300 Franken pro Praktikant, und sie werden durch qualifizierte Praxisbildner unterstützt. Ein Rotationsmodell soll es Lernenden ermöglichen, verschiedene Arbeitsfelder kennenzulernen.
Zweitens schafft der Kanton finanzielle Anreize für Berufsumsteiger und Wiedereinsteiger in die Pflege. Individuelle Unterstützungen werden unter klar definierten Bedingungen gewährt und sind teilweise rückzahlbar.

Advanced Practice Nurse

Drittens bereitet sich Neuenburg auf die künftige nationale Regelung zur «Advanced Practice Nurse» vor. Erste Schritte sind ein Zulassungsverfahren sowie ein Pilotprojekt ab Sommer 2026, das neue Koordinationsmodelle im Pflegebereich erproben soll.
Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen mehreren kantonalen Departementen sowie mit Akteuren aus dem Gesundheits- und Sozialwesen. Der Staatsrat betont die Bedeutung dieser Zusammenarbeit für eine zukunftsfähige Pflegeversorgung im Kanton.

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